Nachruf: Horst Amann

Nachruf: Horst Amann

Tief betroffen nehmen wir Abschied von unserem lieben Kollegen Horst Amann. 26 Jahre lang arbeitete Horst als Pflegeassistent in den Häusern der Generationen in Götzis und Koblach. Für seine feinfühlige und offene Art wurde er von Mitarbeitern und Angehörigen – vor allem aber von unseren Bewohnern – zutiefst geschätzt. Am 21. August verstarb er, nur zwei Monate nach Antritt seiner Pension, im Alter von 62 Jahren bei einem tragischen Unfall in den Bergen.

Es war ein Markenzeichen von Horst, die Hand zum Gruß zu reichen – ein Zeichen von ihm, jedem Menschen Wertschätzung und Achtung entgegenzubringen, ihn willkommen zu heißen. Er hatte ein unglaubliches Gespür für die Gemütslage seiner Mitmenschen und merkte vor allen anderen, wenn es jemandem schlecht ging. Gerade in seinem Beruf als Pflegefachkraft kam ihm diese Fähigkeit zugute. Mit seiner aufmerksamen, hilfsbereiten und wertschätzenden Art trug er ganz wesentlich zum harmonischen Miteinander in unseren Häusern bei.

Horst war am glücklichsten, wenn er andere glücklich machen konnte. Und das tat er vor allem mit seiner Musik und mit seinem Humor – wenn nicht gleich mit der charmanten Kombination aus beidem. Es gab kaum ein Mitarbeiterfest, bei dem er nicht zur Gitarre griff und mit teils sogar selbst komponierten Liedern für beste Stimmung sorgte. Fragt man seine ehemaligen Arbeitskollegen nach gemeinsamen Erinnerungen, kommt fast immer sein Lied „Küche – Oase der Ruhe“ auf – und keiner schafft es, sich daran zurückzuerinnern, ohne dass ihm ein Lächeln übers Gesicht huscht.

Auf sein Äußeres legte Horst stets viel Wert. Während einer der unzähligen Fahrten im Fahrstuhl, die er im Laufe seiner 26-jährigen Dienstzeit machte, verkündete er stolz, dass er abgenommen habe. Er betrachtete sich im Spiegel, fuhr mit seinen Händen über den Kasack, den die Mitarbeiter damals noch trugen, und erfreute sich an seiner erschlankten Figur. Er war noch keine zwei Schritte aus dem Lift herausgetreten, als ein Bewohner ihn forsch aufforderte: „Hey du Dicker, ruf mir ein Taxi!“ Fast schon niederschmetternd für jemanden wie ihn, aber er nahm es mit Humor. Denn auch das ist Pflege – eine Arbeit, die für ihn viel mehr Berufung war als nur Beruf.

22 Jahre lang arbeitete „üser“ Horst im Haus Götzis im Wohnbereich Kapf 1, bevor er in die Götzner Tagesbetreuung wechselte. Kurze Zeit später unterstützte er zusätzlich das Pflegeteam in Koblach. Wenn er dort zur Erzählrunde rief, blieb kein Platz leer. Er hatte einen ganz besonderen Draht zu den Bewohnern und schaffte es, selbst die schweigsamsten unter ihnen zum Erzählen zu ermuntern.

Noch im Dezember war Horst Teil unseres Video-Adventskalenders, in dem er sagte: „Wir geben irrsinnig viel in unserem Beruf, aber wir bekommen um vieles, vieles mehr zurück.“ – Lieber Horst, du hast so viel gegeben – und in der Begeisterung, die du mit deiner unvergleichlichen Art bei deinen Mitmenschen ausgelöst hast, lebst du weiter.

 

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